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Spielraum
Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots Am Mikrofon: Tim Schauen (Wdh.)
Spielraum
Bluestime - Neues aus Americana, Blues und Roots Am Mikrofon: Tim Schauen (Wdh.)
Kalenderblatt
Vor 325 Jahren: Maria Sibylla Merian beginnt ihre Forschungsreise nach Surinam
Klassik-Pop-et cetera
Am Mikrofon: Der Schriftsteller Ilija Trojanow Ilija Trojanow ist Kosmopolit, Anarchist und ein unbändiger, kritischer Geist. Mit analytischer Schärfte schreibt er über den Verlust der Privatsphäre in einem Staat zunehmender Überwachung, kritisiert die Arbeit der Geheimdienste und geht mit falsch gemeinter Wohltätigkeit hart ins Gericht. 1965 in Bulgarien geboren, floh Ilija Trojanow als Sechsjähriger mit seinen Eltern nach Deutschland. Ein Jahr später zog die Familie nach Kenia. Ein Studium der Rechtswissenschaften und Ethnologie in München brach er ab, gründete stattdessen den auf afrikanische Literatur spezialisierte Marino-Verlag und zog 1999 nach Indien, 2003 nach Kapstadt, 2007 nach Mainz. Mit seinem Abenteuerroman "Der Weltensammler" gewann Ilija Trojanow 2006 den Preis der Leipziger Buchmesse, weitere Bücher sowie Literaturpreise folgten. Sein jüngster Roman heißt "Tausend und ein Morgen". Wir haben den Schriftsteller in seiner Wahlheimat Wien zur Aufzeichnung dieser Sendung getroffen.
Gesichter Europas
Österreich und die EU - Szenen einer Entfremdung Von Antonia Kreppel Das Ergebnis war eindeutig. Bei einer Volksabstimmung vor 30 Jahren, im Juni 1994, entschieden sich über 66 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für einen Beitritt zur Europäischen Union. Die Euphorie von damals ist jedoch verflogen. Laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage zählt die österreichische Bevölkerung zu den größten Skeptikern der EU, obwohl der EU-Beitritt dem Land auch viel gebracht hat. So profitiert Oberösterreich vom Export in die EU und der Ski-Tourismus in Tirol von der guten Erreichbarkeit. Woher kommt also diese Ernüchterung? Die "Gesichter Europas" begeben sich auf eine Reise durch die Alpenrepublik und besuchen Orte der Entfremdung.
Hörspiel
des Monats März 2024 Nie! Nie! Nie! von Wilhelm Genazino Mit Peter Fricke in allen Rollen sowie Wilhelm Genazino im Originalton aus einem Interview mit Lena Bopp für die Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 22.01.2013 Ton und Technik: Christian Eickhoff, Fabian Vossler, Tanja Hiesch und Sabine Klunzinger Regie Ulrich Lampen Produktion: SWR 2024 Anschließend: Hauptsache Hörspiel - Folge 20 Mit Hanna Steger und Max von Malotki Wer dem SWR-Hörstück "Nie! Nie! Nie!" von Wilhelm Genazino lauscht, fühlt sich für einen glücklichen Moment dem Blitzlichtgewitter rastloser Diskurse und Moden enthoben. Ein Stück, das sich dem Zeitgeist entzieht, klug, heiter, mit absurdem Humor und manchmal angenehm traurig. So treffen Figuren mit funkelnden Dialogen aufeinander, die selten ohne Ironie auskommen: Kind 1: "Oh, schau! Die Abendsonne versinkt hinter den Kaufhäusern!" Kind 2: "Wie du dich diesen Bildern hingeben kannst! Mir gelingt das immer seltener. Wenn ich Schönheit empfinde, dann weiß ich: Mir geht's im Augenblick nicht besonders gut." Nicht umsonst möchte die weibliche Protagonistin wohl ein "Büffel" und kein Mensch mehr sein. Anders als bei Kafka ist sie aber nicht im Tierkörper gefangen, sondern wählt ihn selbst aus als eine Fluchtmöglichkeit, als Befreiung. Sinnloser Hast entfliehen ist das Ziel, ideen- und gedankenlos werden. Heimlich wird die Büffelfrau jedoch von ominösen "Wachmännern" beobachtet: "Sollen wir eingreifen?", flüstert der eine. "Sie ist nicht gefährlich..." - "Wenn jemand Anstoß nehmen würde, könnten wir tätig werden.", sagt der andere Wachmann. - "Soll ich Anstoß nehmen?" In allen Rollen spricht der 84-jährige Peter Fricke. Dazu werden O-Ton-Ausschnitte des Autors aus einem Interview mit der "FAZ" und Gesprächsfetzen der Studioaufnahmen eingewoben, die sich anfühlen, als gehörten sie zu dem absurden Ganzen dazu. Sind Wilhelm Genazinos Figuren nicht Lebensgehemmte wie viele von uns, die es satthaben, ständig zu reflektieren und doch nicht damit aufhören können? Ein bisschen Kafka, Beckett, Büchner schwingen mit, aber ohne deren Hoffnungslosigkeit. Es ist, als hätten die Sprechenden ihren Frieden mit der ungenügenden, fehlerhaften, wohl auch sinnlosen Existenz des Menschen gemacht, indem sie darüber lachten, statt zu weinen. Besänftigt werden sie durch die Betrachtung eines Kleiderbügels, denn anders als dieser fragt sich der Mensch: Wird er morgen noch sein? Mag sein, dass der Schöpfer dieser Zeilen die Welt als zerfetzt wahrgenommen hat. Aber ihre Wunden pflastert er mit feinsinnigem Humor und einer Melancholie, die Schwundstufen menschlicher Existenz ohne Larmoyanz sichtbar zu machen vermag. "Lächerlichkeit kann man nicht belauern. Sie ist sowieso immer da. Sie wartet nur darauf, von uns enthüllt zu werden." Und die Büffelfrau? Die spielt doch nur. Am Montag sitzt sie wieder am Schreibtisch, ist wie alle. Und ihr Irrsinn ist plausibel.
Atelier neuer Musik
Revisited Forum neuer Musik 2018 Ohnmacht und Widerstand Christian Kunert / Gerulf Pannach Frieden das ist manchenmal Nikola Lutz FOCO_2018 (Ausschnitt) Aufnahme vom 15.4.2018 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln Am Mikrofon: Frank Kämpfer Das Stichwort "Revolution", so die Stuttgarter Komponistin Nikola Lutz, scheint in die Werbebranche gewechselt. Neue Geschirrspül-Tabs, preiswerte Brillengläser, unsterbliche Kugelschreiberminen - überall äußert sich knallhart eine Revolution. Nur in der Gesellschaft fehlt der Wille zum Neuen. Im Auftrag des Forums neuer Musik "Echoes of '68" befasste sich Nikola Lutz deshalb mit Che Guevaras Theorie einer Revolution ohne das Interesse der Massen. Gemeinsam mit Musikerfreunden entwickelte sie daraus das Experiment einer multimedialen Improvisation, die sich als brachiales Raum-Klang-Bild-Erlebnis darbot. Der letzte Veranstaltungsabend des Forums 2018 befragte künstlerisch Relationen von Ohnmacht und Widerstand. Letzterer artikulierte sich im Zuspiel einer historischen Aufnahme aus dem RIAS-Archiv mit zwei Liedermachern aus der ehemaligen DDR.
Lange Nacht
Ich bin Ende oder Anfang Eine Lange Nacht über Franz Kafka Von Nikolaus Scholz Regie: der Autor (Wdh. v. 20./21.3.2021) In Kierling, am Rande des Wienerwalds gelegen, hat Franz Kafka (1883-1924) seine letzten Lebenswochen in einem Sanatorium verbracht bevor er am 3. Juni 1924 verstorben ist. Ihm zur Seite steht damals eine junge Frau, die als Betreuerin der Ferienkolonie des Berliner jüdischen Volksheims arbeitet, die um 15 Jahre jüngere Dora Diamant. Sie ist verzweifelt, dass die Ärzte ihrem geliebten Franz keine Überlebenschancen mehr einräumen. Nicht nur ihr Optimismus und ihre Hoffnung schwinden in zunehmendem Maße, sondern auch die Stimme Kafkas, dem die Ärzte überdies den Rat geben, so wenig wie möglich zu sprechen, um seinen geschwollenen Kehlkopf zu schonen. In der "Langen Nacht" tauchen wir ein in das jüdische Prager Leben um 1900, in dem Franz Kafka aufwächst und das ihn entscheidend prägt. So erlebt der junge, empfindsame Kafka, wie Automobile, Telefone und Fließbänder den Puls der Zeit beschleunigen. Als roter Faden durch diese "Lange Nacht" ziehen sich die spannenden Briefwechsel zwischen Kafka und seinen Geliebten Grete Bloch, Felice Bauer, Milena Jesenskà, und Dora Diamant. Hinzu kommen literarische Exkurse in die Parallelwelten, die Franz Kafka nächtens zu Papier bringt: "Das Urteil", "Die Verwandlung" oder "Ein Landarzt". Kafkas langjähriger Freund, der Schriftsteller Max Brod wird in einem originalen Tondokument aus dem Jahr 1968 zu hören sein, in dem er nicht nur seine Beziehung zu Franz Kafka beschreibt, sondern auch die Beziehung des Schriftstellers zu seinem Vater, den Kafka achtet, unter dem er aber Zeit seines Lebens leidet. Begleiter auf diesem Spaziergang durch die Prager Vergangenheit und die Jugend von Franz Kafka sind sein Biograf Reiner Stach und die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, die sich als große Kafka-Bewunderin outet.
Lange Nacht
Ich bin Ende oder Anfang Eine Lange Nacht über Franz Kafka Von Nikolaus Scholz Regie: der Autor (Wdh. v. 20./21.3.2021) In Kierling, am Rande des Wienerwalds gelegen, hat Franz Kafka (1883-1924) seine letzten Lebenswochen in einem Sanatorium verbracht bevor er am 3. Juni 1924 verstorben ist. Ihm zur Seite steht damals eine junge Frau, die als Betreuerin der Ferienkolonie des Berliner jüdischen Volksheims arbeitet, die um 15 Jahre jüngere Dora Diamant. Sie ist verzweifelt, dass die Ärzte ihrem geliebten Franz keine Überlebenschancen mehr einräumen. Nicht nur ihr Optimismus und ihre Hoffnung schwinden in zunehmendem Maße, sondern auch die Stimme Kafkas, dem die Ärzte überdies den Rat geben, so wenig wie möglich zu sprechen, um seinen geschwollenen Kehlkopf zu schonen. In der "Langen Nacht" tauchen wir ein in das jüdische Prager Leben um 1900, in dem Franz Kafka aufwächst und das ihn entscheidend prägt. So erlebt der junge, empfindsame Kafka, wie Automobile, Telefone und Fließbänder den Puls der Zeit beschleunigen. Als roter Faden durch diese "Lange Nacht" ziehen sich die spannenden Briefwechsel zwischen Kafka und seinen Geliebten Grete Bloch, Felice Bauer, Milena Jesenskà, und Dora Diamant. Hinzu kommen literarische Exkurse in die Parallelwelten, die Franz Kafka nächtens zu Papier bringt: "Das Urteil", "Die Verwandlung" oder "Ein Landarzt". Kafkas langjähriger Freund, der Schriftsteller Max Brod wird in einem originalen Tondokument aus dem Jahr 1968 zu hören sein, in dem er nicht nur seine Beziehung zu Franz Kafka beschreibt, sondern auch die Beziehung des Schriftstellers zu seinem Vater, den Kafka achtet, unter dem er aber Zeit seines Lebens leidet. Begleiter auf diesem Spaziergang durch die Prager Vergangenheit und die Jugend von Franz Kafka sind sein Biograf Reiner Stach und die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff, die sich als große Kafka-Bewunderin outet.
Klassik live
Musikfest Bremen / Festival Alte Musik Knechtsteden 2022 Johann Sebastian Bach Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Clavier I und II Capriccio B-Dur, BWV 992 Domenico Scarlatti Sonaten K 208, 213 und 417 Amaya Fernández Pozuelo, Cembalo Aufnahme vom 22.9.2022 aus der Klosterbibliothek Knechtsteden